12. Aug 2022
Die internationalen Gäste und Ordensschwestern, die sich zum 400. Gründungsjubiläum in Aachen getroffen haben, sind unterwegs in der Aachener Innenstadt
Auf
den Spuren, die das Leben der Apollonia Radermecher in Aachen
hinterlassen hat, gibt es viel zu entdecken. Geboren am 9. September
1571 im Aachener Rathaus, startete die Besuchergruppe vor diesem
imposanten Geburtshaus. Weiter ging es in die Jakobstraße, wo sie
aufgewachsen ist. Das Haus, in dem ihre Eltern eine Art
Diplomatenherberge betrieben, wird bis heute durch eine „Gülden
Vercken“, ein goldenes Schweinchen, markiert. An der Taufkapelle
des Aachener Domes liegt ein kurzer Zwischenstopp, den der Dom selber
wir nachmittags besichtigt werden. Die Taufkapelle birgt keine nicht
mehr den Taufstein, wo Apollonia am 13.September 1571 getauft wurde
und angesehene Taufzeugen aus dem vornehmen Bürgertum Aachen Pate
standen. Danach wurden die Gäste herzlich willkommen geheißen im
Gebäude der Sparkasse Aachen am Münsterplatz. Auf dieser Parzelle
stand bereits seit Jahrhunderten das Aachener Armenspital, als
Apollonia Radermecher am 13. August 1622 das Amt der
Gasthausmeisterin übernahm und weitreichende Reformen einleitete.
Damals hieß der Platz noch Radermarkt und „Gasthaus“ war die
Bezeichnung für das Armenspital und seine angegliederten
Einrichtungen, wie z.B. auch einfache Häuser für Aachener Bürger,
die als Pensionäre bei dem Spital lebten – etwa in dem Sinne, wie
wir es heute beim Betreuten Wohnen kennen. Weiter verfolgten wir
Apollonias und ihrer ersten Gefährtinnen Spur bis hinein in die
Kirche St. Foillan und auf den Hof, wo damals das Blasius-Spital
stand. In dieses wurden zwecks Umbau und Neuorganisation des
Gasthauses am Radermarkt 1622-1624 die Kranken verlegt.
Schlussendlich fand die Gruppe an der Nordseite der Theresienkirche
in der Pontstraße den Türsturz des Gasthauses – ein Geheimtipp
das Öchers und Heimatkundlers Joseph Lambertz.