Den festen Hintergrund für unserer Gemeinschaftsleben bildet unser gemeinsamer Tagesablaufes und darin maßgeblich die täglichen Gebetszeiten. In diesen Rahmen sind alle anderen Aktivitäten, Tätigkeiten und die Mahlzeiten eingeordnet. So ergibt sich in etwa an gewöhnlichen Wochentagen das folgende Schema:
Unser Tag wird von einem Wechsel zwischen Gebet und Arbeit geprägt. Dieses Leben im Rhythmus beginnt für jede Schwester individuell. Um 5:45 Uhr müssen auch die Langschläferinnen aufstehen, um das erste Morgenlob zu singen. Die stille Zeit vor dem gemeinsamen Gebet wird von einigen Mitschwestern gern für die Meditation oder die Schriftbetrachtung genutzt.
Immer gemeinsam und manchmal mit Gästen versammeln wir uns in der Klosterkirche zum Morgengebet. Wir beginnen den Tag mit der Anbetung Gottes und dem „Engel des Herrn“ (Angelus) und reihen uns so in das Gotteslob von Menschen und Engeln ein, das rund um den Erdball immer irgendwo gebetet wird. Dann singen wir die Laudes. Sie beginnen mit dem Gebet: „Herr, öffne meine Lippen, damit mein Mund dein Lob verkünde.“ Die Gebetszeit hat ihren Namen vom letzten Psalm, der immer ausdrücklich das Lob Gottes besingt. Das Erwachen der Natur am Morgen erinnert uns an die Auferstehung des Herrn, den wir mit der aufgehenden Sonne begrüßen.
In einer anschließenden Stille suchen wir das Gehörte zu verinnerlichen und danken mit dem Lobgesang des Zacharias, dem „Benediktus“ Gott für sein wohlwollendes Wirken.
An den meisten Tagen feiern wir in direktem Anschluss an die Laudes die Eucharistie, die große Danksagung, die an das Letzte Abendmahl Jesu erinnert. Nur dienstags (11:00 Uhr) und sonntags (10:00 Uhr) ist die hl. Messe von den Laudes entkoppelt. Besonders am Sonntag versammelt sich eine größere Gemeinde mit uns zur Eucharistie.
Wir nehmen zusammen das Frühstück im Refektorium (Speisesaal der Schwestern) ein. Meist geben wir uns dabei Gelegenheit, um wechselseitig die anstehenden Begebenheiten des Tages zu besprechen; je nach (Kirchen-) Jahreszeit – z.B. im Advent oder während der Fastenzeit – nehmen wir das Frühstück stillschweigend ein und hören dabei eine geistliche Tischlesung.
Jede Schwester geht ihren Tätigkeiten und verschieden Aufgaben nach. Wir Elisabethinnen von Aachen arbeiten in den verschiedensten Bereichen z.B. in der Altenpflege, dem Sozialen Dienst, als Erzieherin, in den verschiedenen Bereichen der Hauswirtschaft, wie der Küche, der Pforte und der Wäscherei, in der Ordensverwaltung, als Krankenhausseelsorgerin, Organistin, als Sakristanin, Bäckerin oder als Mitglied in der Pfarrgemeinde- oder der überregionalen Jugendarbeit. So können wir viele unterschiedliche und vielseitige Tätigkeitsfelder abdecken. Um 11:25 Uhr ertönt wieder Klosterglocke und ruft uns zum Mittagsgebet.
Das Mittagsgebet unterbricht die Arbeit. Die gute Viertelstunde gemeinsamen Betens lassen uns innehalten und geben uns die Möglichkeit, Abstand zu nehmen von dem bisher Getanen und es mit dem Blick des Glaubens neu zu sehen. Zur Erholung dient das gemeinsame Mittagessen, das wir vor allem unseren altgewordenen Mitschwestern zulieb im Gespräch verbringen.
Während die ein- oder andere Schwester eine Ruhepause einlegt, im Garten die Hunde ausführt oder eine Runde auf dem Fahrrad dreht, ist am Nachmittag wieder eine gute Zeit für die Arbeit. Jede Schwester hat zwischen 12:30 und 16:30 Uhr die Möglichkeit, wenigstens ½ Stunde der Anbetung zu widmen. Viele Gebetsanliegen, die an uns herangetragen werden, finden dort ihren Raum vor dem Angesicht Gottes. Zwischen 14:30 und 15:00 Uhr können sich die Schwestern, die Lust und Zeit haben, zum Kaffeetrinken und Handarbeiten treffen.
Am frühen Abend versammeln wir uns wieder in der Kirche zum Rosenkranzgebet und zur Vesper. Wie beim Morgengebet lassen wir uns etwa eine Stunde Zeit, um Gott zu danken für alles, was uns der Tag gebracht hat, und um im meditativen Gebet und im Gotteslob mit Christus in Berührung zu kommen.
Es schließt sich die Abendmahlzeit im Refektorium an. Nach dem Abendessen haben alle Schwestern noch etwas zu tun, das meist gegen 20:00 Uhr beendet ist. In der abendlichen Rekreation von ca. 20:00 Uhr – 21:45 Uhr finden wir uns im Rekreationszimmer zu lockerem Gespräch und Austausch und zum Handarbeiten für den nächsten Basar ein. Das Nachtgebet, die Komplet, beten wir größtenteils privat; jede Schwester dann, wenn sie sich zur Nachtruhe begibt. Bis zum Morgengebet gilt das Silentium, die nächtliche Zeit des Schweigens im Kloster.