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Heilige Elisabeth  Heiliger  Franziskus   

Dieser Heiligen ist die erste Kirche im Gasthauskloster geweiht, und ihr Lebensideal prägt bis heute Namen und Leben der Elisabethinnen.
Dieser Heiligen ist die erste Kirche im Gasthauskloster geweiht, und ihr Lebensideal prägt bis heute Namen und Leben der Elisabethinnen.

Elisabeth von Thüringen

Elisabeth von Thüringen lebt zutiefst aus ihrer ganz besonderen Beziehung zu Gott. Alles, was sie tut und ist, können wir nur verstehen, wenn wir diese Basis ihres Lebens erkennen. „Botin mit dem schnellen Lauf“ haben ihre Mitmenschen sie genannt: ihre Botschaft war das Evangelium von der Liebe Gottes, das wie ein Feuer in ihr brannte. Und mit höchster Intensität hat sie gelebt: alles in den tiefsten Dimensionen erlebt. Ein Beispiel für uns – heute und morgen!

Elisabeth kam 1207 als zweites Kind des ungarischen Königspaares zur Welt. Mit vier Jahren wurde sie aus politischen Interessen mit dem Erbprinzen der Landgrafschaft Thüringen verlobt. Diese Frühverpflanzung war unter den Adeligen damals völlig normal. Der Sinn lag darin, sich an die neue Familie zu gewöhnen und in die Erwartungen hinein zu wachsen, die man an sie stellte. So tritt die Kinderbraut zum ersten Mal in das Licht einer breiten Öffentlichkeit. Alles, was wir von Elisabeth aus den ersten Jahren am Hof des Landgrafen erfahren, deutet darauf hin, dass es eine glückliche Kindheit und frühe Jugend war, die sie inmitten einer großen Kinderschar verbrachte. Eine Jugendfreundin der Prinzessin, Guda, sollte eine der treuesten Gefährtinnen Elisabeths bleiben. Bei jedem Spiel, auch das ist bezeugt, ist der kleine Wirbelwind aus Ungarn voll bei der Sache. Ja, auch Ehrgeiz und eine gewisse Raffinesse waren bei ihr im Spiel. Bezeugt ist aber auch, dass sie auf den sicheren Sieg in einem Spiel oder auf das Vergnügen, mehr als eine Runde, den Reigen zu tanzen, verzichtete. Aus Liebe zu Gott, wie sie erklärte.

Schon bald zeigte sich, dass die Prinzessin durchaus nicht immer den Erwartungen entsprach, die man ihr gegenüber geltend machte. Beim Kirchgang etwa erschien es ihr unpassend, mit prächtigem Kopfputz vor dem zu erscheinen, der für uns die Dornenkrone getragen hat. Und überhaupt; diese mangelnde Distanz zu den einfachen Dienstboten und die Versuche, da und dort den Armen etwas zukommen zu lassen! Es fehlte nicht an Stimmen, die entschieden der Meinung waren, Elisabeth sei nicht die Richtige für Thüringen, und man solle sie zu ihrem Vater oder ins Kloster schicken. Aber da hatte man die Rechnung ohne den jungen Fürsten Ludwig gemacht; er liebte seine Elisabeth wirklich. Ludwig und Elisabeth heiraten 1221, er 21, sie 14 Jahre alt. Immer hatten sich Elisabeth und Ludwig als Bruder und Schwester angesprochen. Auch jetzt, da die Liebe zu der beherrschenden Macht ihres Zusammenlebens wird, bleiben sie bei dieser Anrede. Ein tiefes Einvernehmen verbindet sich mit dem stürmischen Verlangen nach letzter Gemeinsamkeit. Drei Kinder werden ihnen geschenkt, 1222 Hermann, 1224 Sophie, 1227 Gertrud. Elisabeth wird mit der Heirat Landesherrin. Sie weiß sich in die Pflicht genommen, gründet 1223 zusammen mit Ludwig ein Hospital in Gotha. Aber die Liebe zu Gott lässt sie tiefer schauen und macht sie im wahrsten Sinn des Wortes zur Mutter der Armen. Sie wendet sich den Armen und Kranken zu, so radikal und im Geist des Evangeliums, dass die Großen des Landes sie für töricht und irre hielten. Als sie in den Hungerjahren 1225-1226 in Abwesenheit ihres Mannes die Vorratsspeicher der Hofhaltung öffnete, um möglichst viele Menschen vor dem Hungertod zu bewahren, schlägt ihr der blanke Hass entgegen. Dabei handelt sie klug und besonnen, durchaus im Sinn dessen, was wir heute „Hilfe zur Selbsthilfe“ nennen, von ihrem Gemahl voll und ganz ermächtigt, nach ihrem Gewissen zu handeln.

1227 bricht Ludwig zum Kreuzzug auf. Er stirbt schon in Italien. Für Elisabeth bricht eine Welt zusammen. Sie ist zwar nicht rechtlos, aber schutzlos und bekommt jetzt all die Ablehnung und den Hass zu spüren, die sich schon zu Lebzeiten von Ludwig angesammelt haben. Sie kann und will nicht bei Hofe bleiben. Das Doppelleben, das sie als liebende Ehefrau, Mutter und Aristokratin einerseits, und als Asketin und Dienerin der Armen andererseits beanspruchte, war nun endgültig vorbei. Wie Franziskus wollte sie in die Fußstapfen des armen Christus treten: selbständig und überzeugend setzt sie sein Lebensideal in ihrem Dasein um. Mit der Abfindung, die ihr als Witwe des Landgrafen zustand, baut sie in Marburg das Franziskushospital. Dort dient sie als Schwester in der Welt mit Hingabe den Kranken. Keine Arbeit ist ihr zu gering, keine Krankheit zu abstoßend und kein Opfer zu schwer. Dazu gehörte auch die Trennung von ihren Kindern, damit diese standesgemäß erzogen werden konnten. So wurde Elisabeth zur Mutter der Armen, zur dienenden Magd. Mag es ihren Gefährtinnen beim Anblick der Schwären und Wunden, die Elisabeth säubert und verbindet, grausen, mag ihnen der Gestank unerträglich sein, ihre „Herrin“ kann mit entwaffnender Schlichtheit bekunden: „Welches Glück für uns, so unseren Herrn baden und zudecken zu dürfen.“ Und immer ist sie von der Vorstellung durchdrungen, dass sie den Menschen Freude und Zuversicht schenken muss: „Seht, ich habe es euch doch gesagt, wir sollen die Menschen froh machen.“

Bei solchem Einsatz brauchte sie ihre Lebenskraft bald auf. Eine Krankheit, wahrscheinlich die Tuberkulose, bringt sie innerhalb von zwölf Tagen zum Sterben. Sie weist die vielen Besucher ab, die ihr Lager umdrängen. Nur ein kleiner Junge, den sie hingebungsvoll gepflegt und von einer schlimmen Hauterkrankung geheilt hatte, durfte an ihrem Bett bleiben. Kurz vor der Morgendämmerung des 17. November 1231 entschlief sie. Ihr Leben war wie ein Lied aufgestiegen zum Lob des einzig Preiswürdigen. Und wie nun die letzte Strophe verklang, war irgendwie klar, dass dieses Lied weiterklingen würde und nicht verstummen durfte.

Der hl. Franziskus faszinierte mit seinem Leben Elisabeth von Thüringen. Die Elisabethinnen leben nach seiner Regel.
Der hl. Franziskus faszinierte mit seinem Leben Elisabeth von Thüringen. Die Elisabethinnen leben nach seiner Regel.
Franz von Assisi

Franziskus von Assisi

Mutter Apollonia und ihre ersten Schwestern setzten sich mit großer Entschiedenheit dafür ein, dass sie nach der Regel des Dritten Ordens des heiligen Franziskus leben durften. Warum wählten sie gerade diesen Heiligen aus? Ist denn das Leben des Franziskus von Assisi so besonders, dass es uns auch heute noch etwas zu sagen hat? Wir Schwestern der hl. Elisabeth geben viel auf das Vorbild uns die Fürbitte dieses Heiligen, der von seinen Zeitgenossen erst „der Verrückte“, später aber „der, der den Frieden hat“ genannt wurde.

Die entscheidende Wendung im Leben des hl. Franziskus brachte die Begegnung mit einem Aussätzigen vor den Mauern von Assisi. Wohlbehütet, in einem reichen Bürgerhaushalt aufgewachsen, erkannte er im Alter von etwa zwanzig Jahren, dass es Wichtigeres gab als nur Spaß zu haben. Als Jugendlicher war er das Idol der Jugend von Assisi. Mit seinen Freunden führte er ein flottes Leben. Der Reichtum seines Vaters und sein offenes Wesen schließen ihm alle Türen auf. Dann bricht ein Krieg aus, Franziskus gerät in Gefangenschaft und wird schwer krank. Nach seiner Gesundung zeigt sich, dass eine Veränderung in ihm vorgeht. Er sucht im Gebet nach einer Antwort Gottes auf die Fragen seines Lebens. Eines Tages hört er in der Kirche S. Damiano die Einladung des Gekreuzigten: „Franziskus, geh und stell mein Haus wieder her, das, wie du siehst, ganz verfallen ist.“ Nun widmet er sich der Aussätzigenpflege und der Herstellung von Kirchen. Den Konflikt mit seinem Vater, der sich um seine Pläne und sein Geld betrogen sah, löst er radikal, indem er vor dem Bischof auf alles verzichtet. Zunächst erntete der ehemalige „König der Jugend“ nur Spott von seinen früheren Gefährten und der Bevölkerung. Aber bereits nach vier Jahren konnte er mit seinen ersten elf Brüdern nach Rom pilgern, um dort von Papst Innozenz III. die Bestätigung seiner Lebensform zu erhalten.

Franziskus wollte das, was er aus dem Evangelium erkannt hatte, leben, im Einklang mit der Kirche. 1212 schließt sich ihm Klara, eine junge Adelige aus Assisi an. Damit nimmt der weibliche Zweig der franziskanischen Bewegung seinen Anfang, der Orden der Armen Frauen, der Klarissen. Auch viele Menschen, die weder Franziskaner noch Klarissen werden konnten, waren begeistert von der franziskanischen Lebensform. Aus ihnen bildete sich der Dritte Orden des heiligen Franziskus. Franziskus und seine Brüder ziehen umher und verkündigen das Evangelium; in ganz Italien, dann im ganzen christlichen Abendland bis nach Marokko und Ägypten. 1219 predigt Franziskus vor dem Sultan. Zurückgekehrt nach Italien, unternimmt Franziskus in den folgenden Jahren ausgedehnte apostolische Wanderfahrten. 1221 wird eine größere Gruppe von Brüdern nach Deutschland ausgesandt. Einer der Brüder, Rodeger, kam 1223 nach Eisenach, wo er der geistliche Lehrmeister Elisabeths wurde.

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