18. Okt 2022
Der Klostergarten soll neue Früchte tragen und Heimat bieten für Menschen, die sonst nicht am Preusweg wohnen können – und: ein neuer Ort für Forschung und Lehre der Katholischen Hochschule soll entstehen.
Seit 400 Jahren besteht die Ordensgemeinschaft der Schwestern der heiligen Elisabeth und damit das soziale Wirken des Ordens in Aachen. In diesem August feierte die Gemeinschaft Jubiläum, gemeinsam mit Vertreter*innen aus Stadt und Kirche und 14 weiteren elisabethischen Orden, die alle aus der Aachener Gründung entstanden sind.
Vor einiger Zeit haben sich die Ordensschwestern gemeinsam mit der Stadt Aachen auf den Weg gemacht, zukunftsfeste Pläne für den knapp 13.000 Quadratmeter großen Klostergarten am Ordensstandort am Preusweg zu entwerfen: Reichtum hat der Orden nie besessen. Zur Versorgung diente der eigene Garten beim Kloster, übrigens der einzigen Immobilie der Gemeinschaft. Heute braucht es mehr als Obst und Gemüse. Wer für sich und andere sorgen will, braucht auch finanzielle Mittel.
Wie der Klostergarten als neuer, lebendiger, gemeinwohlorientierter und nachbarschaftlicher Stadtbaustein zwischen Südviertel und Aachener Innenstadt aussehen könnte, zeigen vier Entwürfe, die im Rahmen einer kooperativen Planungswerkstatt unter dem Titel „Neue Nachbarschaft am Kloster der Elisabethinnen“ im Sommer 2022 entstanden sind. Die Nutzungen der künftigen Bebauung sollen entsprechend den sozial geprägten Betätigungsfeldern des Ordens in den Bereichen Pflege, Wohnen, Ausbildung und karitatives Wirken liegen. Und ganz im Geiste der franziskanischen Prägung des Ordens, sollen die Umweltbelange Beachtung finden. Eine unabhängige Fachjury hat sich einstimmig für den Entwurf vom Team Waldmann & Jungblut Architekten Partnerschaft mbH mit dem Büro stern landschaften ausgesprochen und empfohlen, dass dieser weiter ausgearbeitet werden soll.
Alle
Ergebnisse der Planungswerkstatt werden von Dienstag, 18. Oktober, bis
Montag, 31. Oktober, im Elisabethinnen-Kloster, Preusweg 2 (Eingang
„Pforte“), öffentlich ausgestellt. Alle Bürger*innen sind herzlich
eingeladen, sich über die aktuellen Planungen zu informieren und zudem
bei der Ausstellungseröffnung durch Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen
und Generaloberin Sr. Marianne Liebl am
18. Oktober um 17 Uhr dabei
zu sein. In der Folge kann die Ausstellung zu folgenden Zeiten besucht
werden: montags bis samstags von 8 bis 11.30 und von 12.30 Uhr bis 17
Uhr, donnerstags zusätzlich von 19 bis 21 Uhr, sonntags von 15 bis 17
Uhr. Innerhalb des Klostergebäudes gilt die Maskenpflicht.
Mit dem Ergebnis des Werkstattverfahrens steht nun in Aussicht, dass neben einem Gebäude für Hochschulnutzung überwiegend Wohnungsbau im Plangebiet realisiert werden soll. Hierfür muss das Konzept weiter ausgearbeitet und unter anderem ein Bebauungsplan erstellt werden.
Der favorisierte Entwurf schafft eine autofreie Parkanlage mit attraktiven Freibereichen und neuen (Fuß-)Wegeverbindungen. Die Gebäude wurden locker über das Plangebiet verteilt. Auch die umgebende Bebauung wurde von den Planern gekonnt berücksichtigt. Das Gebäude der Katholischen Hochschule bildet mit einem großzügigen Vorplatz einen architektonischen Auftakt am Preusweg. Der Entwurf beachtet den vorhandenen Baumbestand, ergänzt diesen und geht auf die besondere Topographie des Plangebietes ein.
Den Elisabethinnen ist wichtig, dass sich die künftigen Angebote an Menschen verschiedener Lebens- und Einkommenssituationen richten und dabei zukunftsweisende Lösungen für den Umgang mit den Themen Mobilität und Umwelt aufgezeigt werden. Ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit sollen sich zu einem Ganzen zusammenfügen